Im Herbst 2018 fanden erste Gespräche zwischen dem Gehörlosenverein und der Landesgartenschau gGmbH statt. Geplant waren das Angebot von Gästeführungen in Deutscher Gebärdensprache und zwei Ausstellungsbeiträge von GVIUS e.V.. Das GVIUS-Team entschied sich für eine Würfelwand, anhand der Würfel den Besuchern die Gebärdensprache und das Fingeralphabet erklärt werden kann. Das Projekt scheiterte aber leider an der Finanzierung. Die zweite Überlegung, einer Skulptur der ILY-Hand, fand große Zustimmung bei den Verantwortlichen der Landesgartenschau gGmbH. Der erste Entwurf eines Pflanzgerüstes wurde allerdings verworfen, somit musste sich das GVIUS-Team um Alexander Exner etwas Neues überlegen. Ein neuer Vorschlag kam von „Kyara“ Sylvia Beyer, die von ihrem Mann zum Hochzeitstag eine solche Skulptur aus Cortenstahl für den Vorgarten geschenkt bekam. Die LGS-Verantwortlichen waren begeistert und so begann die Planung der ILY-Hand in XXL inklusive Vereins-Logo.
Parallel dazu liefen ab Anfang 2019 die Gästeführerausbildungen von zwei tauben GVIUS-Mitgliedern. Da von der Landesgartenschau gGmbH keine Gebärdensprachdolmetscher für die Ausbildung der tauben Gästeführer finanziert wurden, übernahm diese Aufgabe Frau Andrea Eberlein ehrenamtlich. Unterstützt wurde sie von Sylvia Beyer, die zu diesem Zeitpunkt ihre Gebärdensprachkompetenz aber erst noch weiter ausbauen musste. Vielen Dank an dieser Stelle für das große, ehrenamtliche Engagement aller Beteiligten. Die Schulungen fanden ca. einmal monatlich in den Räumen des Bienenzuchtvereins Ingolstadt statt. Im März 2020 platzte dann der große Traum, Corona war da. Die Ausbildung konnte wegen dem „Lockdown“ nicht mehr fortgesetzt werden. Die Landesgartenschau 2020 wurde um ein Jahr verschoben.
Anfang des Jahres 2021 schrieb Frau Birgit Fehn die theoretische Prüfung, zur praktischen Prüfung im März war dann eine Gebärdensprachdolmetscherin mit auf dem Gelände der LGS. Beide Prüfungen bestand Frau Fehn mit hervorragenden Leistungen.
Die erste von insgesamt 8 Führungen in DGS fand dann im Juni 2021 statt. Bei allen Führungen gab es sehr viel Lob von den Gehörlosen. Endlich war Kommunikation auf Augenhöhe möglich – es entstand ein guter Austausch und Frau Fehn konnte so barrierefrei durch die Ausstellungsbeiträge führen. Sie wünscht sich für die Zukunft mehr Angebote für taube Menschen auf den Landesgartenschauen und hofft, dass Ingolstadt2020 zukünftig als Vorbild gesehen wird. Es sollte zur Selbstverständlichkeit werden spezielle Führungen, in verschiedenen Bereichen in Deutscher Gebärdensprache anzubieten.
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